Drama und Postdrama - Strategien der Aufklärung in den Dramaturgien von Lessing und Pollesch

Drama und Postdrama - Strategien der Aufklärung in den Dramaturgien von Lessing und Pollesch
ISBN-10
3656180857
ISBN-13
9783656180852
Pages
128
Language
German
Published
2012
Publisher
GRIN Verlag
Author
Susi Saussenthaler

Description

Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universitat Leipzig, 79 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen dramatischer Form und ihrer Funktion zur Vermittlung aufklarerischer Inhalte. Sie geht davon aus, dass die Form einer Funktion folgt, die seit der Literarisierung des Theaters die dramatischen Produktionen bestimmt. Die Anregung, nach dem aufklarerischen Potential dramatischer Texte zu fragen, entsprang dem Eindruck einiger Stucke des Autors und Regisseurs Rene Pollesch. Dieser konterkariert mit seinem Modell von Theater das klassische" Illusionstheater und sprengt auf diese Weise die gewohnten Sichtweisen auf und von Theater. Obgleich diese Form des postdramatischen Theaters" (Lehmann) inhaltlich wie formal die Praktiken des klassischen Theaters verkehrt, scheint es dennoch der Intention, aufklaren zu wollen, zu folgen. So stellt es noch immer und immer wieder die Frage: Was ist ein Mensch? Wie verhalt er sich in der Gemeinschaft? Wodurch wird er determiniert? Durch den Gegensatz von illusionistischer und postdramatischer Theaterform taucht die Frage nach dem Ursprung des Reprasentationstheaters und seiner Intention der Aufklarung auf. Dieser Tradition folgen weitgehend die Buhnen der Stadttheater. Hier lasst sich jedoch zunehmend eine Diskrepanz zwischen der Zuschreibung eines aufklarerischen Wirkungspotentials und der tatsachlichen Wirkung konstatieren. Wie Friedrich Schiller schon Anfang des 19. Jahrhunderts zum Besucher der Schaubuhne bemerkte, weiss [er] selbst recht gut, dass er nur ein leeres Spiel treibt, dass er im eigentlichen Sinn sich nur an Traumen weidet, und wenn er von dem Schauplatz wieder in die eigene Welt zuruckkehrt, so umgibt ihn diese wieder mit ihrer ganzen druckenden Enge, er ist ihr Raub, wie vorher, denn sie selbst ist geblieben, was sie war, und an ihm ist nichts verandert worden. Angesichts der Re